Date: Thursday, December 23rd, 2010 04:29 pm (UTC)
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Besonders interessant, daß für eine feministisch angehauchte, an Frauen interessierte Lesbierin nicht etwa die heterosexuelle Dominatrix (nein, bin ich auch nicht) und der männliche sub automatisch an erster Stelle steht.
Ist reine Häufigkeitssache von Mitgliederzahlen und deren Angaben auf einschlägigen Seiten nach zu urteilen - genaue Erhebungen habe ich dafür noch nicht finden können, wobei mich das schon interessieren würde.

Ansonsten habe ich immer noch den Eindruck, dass Sie mich nicht ganz verstehen. Ich habe nichts gegen hetersexuelle Menschen. Ich habe nichts gegen Männer. Ich habe auch nichts gegen dominante Heteromänner und ihre weiblichen Subs oder finde sie besser oder schlechter als ihr F/m-Pendants, oder weibliche Subs unterdrückter als Dommes.

Was mich sowohl, wundert berunruhigt und vor allen Dingen langweilt ist die Omnipräsenz von Liebe in Romanen über weibliche Charaktere.

Obiges ist alleine schon deshalb quengelig (und liest sich auch so), weil es nicht stimmt.
Nur, weil etwas Ihrer Ansicht nach nicht zutrifft, ist es noch lange nicht quengelig oder anklagend.

Nicht mal im Ansatz. Nur weil viele Bücher schlecht geschrieben sind, bedeutet dies nicht, daß Liebe und Sexualität Charaktere (und Menschen an sich) nicht beeinflußt, oder dem Plot nichts beiträgt.
Selbst wenn davon ausginge würde Liebe in Plots in der Regel für die gleichen Zwecke verwendet und wäre damit immer noch ein viel zu häufig benutztes plot device, welches ruhig mal ausgetauscht werden könnte.

Weil Sie sich da ausgerechnet eine der wenigen SF-Autorinnen rauspicken, die bereits in den 60ern und 70ern starke, vielschichtige Frauen geschrieben hat, zu einer Zeit, da dies geradezu einer Revolution gleichkam.
Nur, weil etwas in den siebzigern progressiv war, ist es das nicht auch aus heutiger Warte noch. Dass sie zu ihrer Zeit einen wichtigen Beitrag geleistet hat, habe ich an keiner Stelle geleugnet, das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht auch Kind ihrer (sehr patriachalischen) Zeit ist und daher ihr Werk misogyne Anteile enthält. Sie ist allerdings in sehr guter Gesellschaft - auch JK Rowling, die sich Gleichberechtigung auf die Fahne geschrieben hat, hat in diesem Punkt ihre Defiziete.

Ich mach mir öfters den Spaß und frage Frauen meiner Altersgruppe aus, und da sind weiß Gott intelligente, gebildete Frauen drunter, die alle Möglichkeiten hatten.
Woher wissen sie das? Also, welche Möglichkeiten diese hatten?

Auf der einen Seite behaupten Sie, daß es deshalb so viele männliche, hoch differenzierte Protagonisten gibt, weil wir in einer patriarchalischen Welt leben, in der die Frau immer noch lediglich über den Mann bzw ihre Liebesbeziehung definiert wird und das männliche Vorbild allgegenwärtig ist.
Sehen Sie das anders?

Auf der anderen Seite sind Sie aber nicht bereit einzugestehen, daß die Abwesenheit von weiblichen Helden und Abenteurern im echten Leben einen Einfluß auf die Nachfrage an weiblichen differenzierten Protagonisten haben soll.
Ich denke, das ist etwas komplexer als eine eins-zu-eins Umsetzung. Keine Frage, es gibt da Wechselwirkungen, aber diese ist meiner Ansicht nach nicht so eindimensional, wie Sie das darstellen (viele männliche Helden IRL -> viele männliche Protagonisten).
Ich weiß auch, dass viele Leute Schund total gern lesen und es darum viel gibt, das müssen Sie mir nun wirklich nicht erklären, aber das ist meiner Ansicht nach keine hinreichende Begründung dafür, dass es NUR diesen geben sollte, oder in dieser großen Zahl, wo es durchaus viele Romane mit männlichen Helden ohne love plot gibt. Wie gesagt, es gibt auch wenig gekrönte Bauernjungen und Drachen, und dennoch erfreuen sich diese ungeheurer Beliebtheit. Daher wollte ich die Ausnahmen von dieser Regel ausfindig machen, daher diese challenge.

Der Unterschied scheint vor allem darin zu liegen, dass dies Rollen sind, die denkbar sind - Frauen ohne Liebe allerdings anscheinend weniger. Männer ohne Liebe - Sie sind eine belesene Person, wie viele Romane fallen Ihnen spontan ein, in dem es um einen Mann geht und die keinen love plot enthalten? Und Männer sind ebenso sexuelle und geselliege Wesen, wie Frauen.
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